Editorial WT 03/2024
Liebe Leserinnen und Leser! Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Der Sommer steht vor der Tür und damit Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Urlaubslektüre nicht ausgeht, dürfen wir Ihnen die druckfrische Ausgabe des WT-Fachjournals mit in die Strandtasche packen. Vielleicht lesen Sie das WT-Fachjournal aber auch auf der Bahnfahrt zwischen Bregenz und Eisenstadt – unser Länderschwerpunkt schlägt diesmal eine Klammer zwischen West und Ost, zwischen Vorarlberg und Burgenland.
Weniger eine einende Klammer als vielmehr entbehrlicher Kleingeist zeigt sich in den Diskussionen rund um die wichtigsten Entscheidungen in Europa:
Das NaBeG, welches insbesondere auch für unseren Berufsstand die Weichen der nächsten Jahre stellen sollte, wird höchstwahrscheinlich nicht mehr vor dem Sommer durch den Nationalrat kommen. Einmal mehr verliert sich die Politik in standortschädlichem Gezanke und vergeudet wichtige Zeit, um Österreich einen Vorsprung im Kampf um beste Rahmenbedingungen zu verschaffen.
Umso mehr müssen wir jetzt die Vorteile der mit Siebenmeilenstiefeln voranschreitenden Digitalisierung nutzen, um unsere Kanzleien zukunftsfit zu machen. Diesbezügliche Impulse gab es auch bei der diesjährigen Arbeitstagung in Linz, die ich im aktuellen Leitartikel genauer darstelle.
Wir konnten für unsere Leser:innen wieder renommierte Fachautoren gewinnen. Einen kulturell-touristischen Bogen von See zu See spannt Mag. Christina Hartig, die auch den fachlichen Teil mit Gedanken als Prüfungskommissärin zum Prüfungswesen beginnt. Im Länderschwerpunkt Vorarlberg fragten wir Landeshauptmann Mag. Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Mag. Marco Tittler zu den brennenden wirtschaftspolitischen Lösungsansätzen des Landes, wie Steuerreform, Fachkräftemangel und Bürokratieabbau.
Im Doppelinterview sprachen wir mit MMag. Dr. Matthias Feurstein LL.M., und VWT Landespräsident Mag. Dr. Jürgen Reiner LL.M. Landesarchivar Dr. Ulrich Nachbaur vermittelt uns das Vorarlberg-typische Amt eines Landesstatthalters. Übrigens derzeit eine Statthalterin, Dr. Barbara Schöbi-Fink, die uns die FH Vorarlberg als innovativen Scientific Hub vorstellt.
Zur wirtschaftlichen und politischen Vision des Burgenlandes im zweiten Länderschwerpunkt konnten wir im Interview Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil befragen. Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann zeigt uns die innovativen Aspekte eines Landes mit viel Lebensqualität und einer stark wachsenden Wirtschaft.
MMag. Dr. Matthias Feurstein, LL.M. stellt die Neuigkeiten zu Ansässigkeitsbescheinigungen vor. RA Dr. Felix Loewit und RA Mag. Philipp Wetter verweisen auf die zunehmend beliebte insolvenzvermeidende Patronatserklärung. Wann eine verbotene Einlagenrückgewähr auch für (un)beteiligte Dritte zum Verhängnis werden kann, davor warnt RA Dr. Alexander Reich- Rohrwig. Prof. Dr. Stefan Bendlinger stellt die Ansässigkeitsbescheinigungen als Voraussetzungen der DBA-Anwendung vor und warnt vor steuerrechtlichen Fallen beim vemeintlich steuerschonenden Wegzug ins Ausland. Mag. Martin Hummer macht multinationale unternehmerische Führungskräfte mit den neuen Verpflichtungen bei der Umsetzung des öffentlichen Country by Country Reports vertraut. Wie man bei kritischen Betriebsprüfungen Indizwirkungen vermeidet und aktive Maßnahmen setzt, zeigt RA Dr. Christian Eberl. Über Neuerungen für Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder informiert Univ.-Lektor RA Dr. Bruckmüller. Die wirtschaftspolitische Lage innerhalb der USA und im Austausch mit Österreich und China umreißt im US Update Mag. Stefan Größbacher. Für die Fortsetzungsreihe zum CSRD-UmsG wendet Univ.Ass. Dr. Josef Baumüller den österreichischen Blick auf Deutschland, wo ein Entwurf für das deutsche Bilanzrecht bereits vorliegt. Vielleicht ein Vorgeschmack auf die österreichische Rechtsumsetzung.
Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Lektüre!
Philipp Rath, VWT Präsident,
Herausgeber WT FACHJOURNAL